Es gibt Touren, die genau das halten, was ihr Name verspricht. Paradies im Tannheimer Tal gehört definitiv dazu. Südseite, Sonne und diese wunderschön griffige Struktur, die man einfach nur auskosten möchte – für mich ist die Tour eine absolute Empfehlung für Frühling und Herbst.
Von Nesselwängle steigen wir über das Gimpelhaus knapp 700 Höhenmeter zum Vorbau des Gimpel auf. Der Weg ist klar erkennbar und beschildert. ein kleiner Trampelpfad führt uns zum Wandfuß.
Der Einstieg liegt links der Route Jedem Tierchen sein Plaisierchen (Plakette vorhanden). Er ist nicht beschildert, aber gut zu finden. Da die Abseilpiste kurz neben dem Einstieg endet, beschließen wir, einen Rucksack am Einstieg zu deponieren.
Gimpelhaus mit Zwerchwand im Hintergrund
(Gimpel Vorbau liegt weiter links)
Der Zustieg ist durchgehend gut beschildert
Einstieg des "Paradies"
Die sechs Seillängen von Paradies bieten genau das, was sie versprechen: unglaublich griffiger Fels, schöne Bewegungen und jede Menge Sonne. Im Hochsommer ist diese Wand also eher nicht zu empfehlen!
Was die Tour für mich besonders macht, ist dieser Mix aus entspannter Genusskletterei und vereinzelten Passagen, die Konzentration verlangen – aber nie stressen. Die Tour ist ausreichend mit Bohrhaken gesichert, Friends oder Keile dürfen Zuhause bleiben.
In der Sonne zu klettern und gleichzeitig dieses Panorama über dem Tannheimer Tal zu haben – das ist genau der Grund, warum ich immer wieder herkomme. Paradies ist für mich eine Tour, die man in Ruhe genießen darf - denn mit sechs Seillängen ist sie ein eher kurzes Vergnügen und daher ideal für kurze Herbsttage.
Wer etwas mehr Würze sucht, findet sie in der Direktvariante (7+) in der vierten Seillände. Die Originalroute verläuft hier in einem kleinen Bogen (UIAA 6).
Vom Ausstieg oberhalb des Vorbaus gibt es zwei Möglichkeiten:
– entspannt über die Abseilpiste zurück nach unten (60 Meter Seiln notwendig!)
– eine kurze Querung hinüber zum Normalweg und Abstieg Richtung Gimpelhaus (bei Schnee gefährlich!)
Vom Ausstieg oberhalb des Vorbaus gibt es zwei Möglichkeiten:
– entspannt über die Abseilpiste zurück nach unten (60 Meter Seiln notwendig!)
– eine kurze Querung hinüber zum Normalweg und Abstieg Richtung Gimpelhaus (bei Schnee gefährlich!)
900 HM (davon 170 Klettermeter)
Seillängen: 6
max. 6+/7- (Direktvariante 7+)
Absicherung: durchgehend gebohrt, keine mobilen Sicherungsmittel nötig
Abstieg über Abseilpiste oder Querung zum Normalweg (bei Schnee gefährlich!)
Ausrichtung: Süden
Ausrüstung: 60 m Halbseile, 13 Exen plus persönliche Kletterausrüstung für Mehrseillängen
Topo gibt es auf ClimbersParadise.com
Disclaimer: Klettern ist eine alpine Sportart und bringt dementsprechende Gefahren mit sich. Dieser Tourentipp ist ein persönlicher Erfahrungsbericht und keine Garantie für die Sicherheit anderer.